Das Obergeschoss des traufständigen Barockgebäudes im Zentrum der fränkischen Kleinstadt Marktheidenfeld, in dem ein Schuhgeschäft betrieben wird, befand sich nahezu im Originalzustand. Im Erdgeschoss war lediglich noch die barocke Toranlage mit Rotsandsteinwänden erhalten.
Der Rest der Fassade wurde in den 1970er Jahren ohne jede Gliederung verglast und die Fassade „aufgeschnitten“. Im Zuge einer Renovierung sollte die Fassade gestalterisch „geheilt“ werden.
Um das nach Westen ausgerichtete Schaufenster vor UV-Strahlung zu schützen wurde eine neue
filigrane Stahl-Glas Konstruktion, die mit Schwertern aus der Fassade herausragt, angebracht.
Unter dem Vordach ist eine unifarbene Markise montiert, die in einem länglichen Gehäuse verschwindet, lackiert in der Farbe der Fensterläden.
Damit keine wertvolle Ausstellungsfläche verloren ging, wurde die freie Schaufensterabwicklung mit einem Rotsandsteingerüst gegliedert, welches in die Putzfassade eingestellt wurde. Dadurch wurde die Fassade stärker der Bedeutung des Hauses gerecht und fügt sich harmonischer ins Stadtbild ein. Hinter diesem „Steingerüst“ liegt eine zweite Metallebene, die sich im Bereich des Eingangs vom Gerüst löst und den Besucher zu der tiefer gelegenen Eingangstüre führt, die über eine kleine, kreissegmentförmige Treppenanlage erschlossen wird, welche ebenfalls mit Rotsandstein belegt ist. Die Lage des Eingangs wurde in die Mitte des Gebäudes verlegt, wofür das Aufmauern des bestehenden Eingangs sowie ein Herausbrechen der neuen Treppenanlage erforderlich war.
Das vorhandene Gesims zwischen Erd- und Obergeschoss, wie es noch in den Rotsandsteinpilastern vorgefunden werden kann, wurde ergänzt.